Wie wirkte die Reformation? – Internationaler Kongress zur Standortbestimmung in Wittenberg
[:de]Welche Spuren hinterließ die Reformation auf ihrem Weg durch die Geschichte bis zum heutigen Tag? Auf dem Kongress „Kulturelle Wirkungen der Reformation“ beschäftigen sich mit dieser Frage fünf Tage lang 120 führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt. Organisiert wird der internationale und interdisziplinäre Kongress von den drei mitteldeutschen Universitäten im Universitätsbund Halle-Jena-Leipzig. Er findet vom 7. bis 11. August 2017 in der Stiftung Leucorea in der Lutherstadt Wittenberg statt. Die Schirmherrschaft hat Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka übernommen.[:]
2017 ist das Jahr des Reformationsjubiläums. Meist steht dabei entweder das historische Ereignis selbst oder die Frage nach der Relevanz der Reformation im Fokus. Aber welche Spuren hinterließ die Reformation eigentlich auf ihrem Weg durch die Geschichte? Wo liegen die Verbindungslinien zwischen der Reformation im 16. Jahrhundert und der Gegenwart? Das sind Leitfragen für den Kongress „Kulturelle Wirkungen der Reformation“, der vom 7. bis 11. August 2017 in der Stiftung Leucorea in Wittenberg stattfindet. Die Teilnehmer gehen den Spuren der Reformation in einer globalen Perspektive nach und thematisieren die Wirkungen der Reformation nicht nur in Bezug auf ihre Bedeutung für Theologie und Kirche, sondern vor allem für Politik, Recht, Wirtschaft und Gesellschaft, aber auch für Kunst, Medien, Bildung und Wissenschaft sowie für den Alltag und die Popkultur.
Die Organisatoren des Kongresses sind die Rektorats- und Präsidialbeauftragten für das Reformationsjubiläum: Prof. Dr. Ernst-Joachim Waschke von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), Prof. Dr. Christopher Spehr von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Prof. Dr. Klaus Fitschen von der Universität Leipzig. Partnerorganisationen sind zudem die Stiftung Leucorea an der MLU, das Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz und das Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik.
Die drei Kongresstage werden mit jeweils zwei Hauptvorträgen eröffnet, die die Grundthemen der Tagung behandeln. Die Hauptvorträge des ersten Tages fragen nach den Spuren der Reformation in kulturellen Feldern zur Zeit der Reformation selbst, die des zweiten Tages spüren dem Erbe der Reformation in der heutigen globalen Welt nach. Der dritte Tag widmet sich den Auswirkungen der Reformation auf die Geschlechterfrage und die Medien. In den Sektionsvorträgen werden diese Blickwinkel erweitert oder durch Beispieluntersuchungen präzisiert. Der Kongress endet am 11. August mit einer großen Diskussionsrunde mit dem Titel „Für und Wider das Konzept der ‚kulturellen Wirkungen'“.
Die Weite und Bedeutung des Kongresses zeigt sich auch im Rahmenprogramm. So nehmen zur Eröffnung des Kongresses am Abend des 7. August neben Wissenschaftlern auch Vertreter aus Politik und Kirche teil. An die Eröffnung schließt sich zudem ein Empfang der Landesregierung Sachsen-Anhalts an. Auch an den Folgetagen gibt es jeweils abends festliche Veranstaltungen, etwa die Preisverleihung durch den Wissenschaftlichen Beirat „Reformationsjubiläum 2017“ (8. August) sowie Empfänge der drei Landeskirchen Mitteldeutschlands (9. August) und des Mitteldeutschen Universitätsbundes (10. August).
Der Kongress bildet zudem den Abschluss des Projekts „Spurenlese“ der MLU, das zehn Jahre lang – von 2007 bis 2017 – Forschungsprojekte und Workshops zur Reformation gefördert hat.
Das Programm des Wittenberger Kongresses, weitere Informationen und Anmeldung unter: https://leucorea.de/kongresse-2017/kulturelle-wirkungen