Fußballturnier 2022 der Professorenmannschaften um den Pokal des Unibundes Halle-Jena-Leipzig

Am 23. Juni 2022 fand im Universitätssportzentrum in der Oberaue in Jena das traditionelle Fußballturnier um den Pokal des Unibundes Halle-Jena-Leipzig statt. Unter blauem Himmel bei hochsommerlichen Temperaturen rollte der Ball. Nach einer freundlichen Begrüßung der Mannschaften ging es mit dem ersten Spiel des Titelverteidigers Leipzig gegen Halle los. Gespielt wurden zwei mal zwanzig Minuten mit jeweils sechs Feldspielern plus Torwart.

Die Überlegenheit der Leipziger zu Beginn des Spiels war wie die Hitze an diesem Tag: drückend. Folgerichtig gingen die Leipziger schon in der Anfangsphase des Spiels 2:0 in Führung. Diese sprichwörtlich kalte Dusche für die Hallenser verfehlte ihre Wirkung nicht. In der Folgezeit spielte Halle dank einiger taktischer Änderungen einen erfrischenden Fußball und es gelang der Anschlusstreffer zum 1:2. Bei diesem Spielstand wurden die Seiten gewechselt. In der zweiten Halbzeit spielte Halle weiterhin taktisch clever: In der Abwehr kompakt ging es mit langen Bällen in die Spitze, um bei den hohen Temperaturen nicht zu hohen Laufaufwand zu betreiben. Einige individuelle Fehler der Leipziger im Aufbauspiel und Abwehrverhalten bestraften die Hallenser postwendend und so drehten sie den Rückstand in eine 4:2-Führung, die sie kurz vor dem Ende sogar noch auf 5:2 ausbauen konnten. Ein am Ende verdienter Sieg für Halle.

Das zweite Spiel bestritt Jena gegen Leipzig. Die Jenaer Professorenmannschaft hatte das vorherige Spiel aufmerksam verfolgt und wollte ähnlich wie die Hallenser zum Erfolg kommen. Dies gelang bis zum 0:1 recht gut. Leider hatten die Leipziger eine Phase hoher Effektivität, als den Jenaern ein paar Fehler im Aufbauspiel und Abwehrverhalten unterliefen. So stand es ziemlich bald 3:0 für
Leipzig. Um es mit einem früheren Präsidenten von 1860 München zu sagen: „Wir hatten im Spiel ein bisserl Pech. Das kommt, wenn man kein Glück hat.“ Und so machten die Verletzungen der Jenaer Mittelfeldakteure Rubio und Papenfort die Aufgabe in der Folge nicht leichter. Während Rubio nicht weiterspielen konnte, biss Papenfort auf die Zähne und war weiterhin immer anspielbar im Mittelfeld. Die Jenaer bekamen etwas mehr Ordnung in ihr Spiel, die Abwehr um Schäfer, Langenhorst und Lukas stand sicherer und im Spiel nach vorn über Brakhage, Freytag, Papenfort, Senft und Steyer ging etwas mehr. Nach schönem Zuspiel von Lukas hatte Steyer die Chance auf den Anschlusstreffer. Der Leipziger Torhüter reagierte herausragend und machte in gleicher Art auch eine weitere Chance durch Steyer zunichte. Der Jenaer Torhüter Schmoll hielt seinen Kasten bis zum Halbzeitpfiff dann sauber. In der zweiten Halbzeit wollten die Jenaer eine Aufholjagd starten. Dazu wurden die Bemühungen im Angriff verstärkt, allerdings war das nicht ohne das Risiko, Kontertore zu kassieren. Die Leipziger nutzten die sich bietenden Konterchancen und erzielten vier weitere Treffer. Trotz tollem Einsatz aller Jenaer Professoren war gegen die eingespielte und effektive Leipziger Mannschaft die Fehlerquote einfach zu hoch. Beleg für den tollen Einsatz waren einige Rettungstaten vor dem eigenen Tor, um das Ergebnis nicht noch unbefriedigender werden zu lassen. „Es hätte dann auch achtstellig oder neunstellig ausgehen können“, um Marko Arnautovic zu zitieren (nach einem 4:1 seiner Österreicher gegen Nordmazedonien).

Das dritte Spiel zwischen Halle und Jena musste dann über den Turniersieg entscheiden. Die Hallenser waren 2003 zuletzt Sieger und wollten die Chance nun nutzen. Die Jenaer wollten auf alle Fälle besser als gegen Leipzig spielen, wohl wissend, dass der Turniersieg nicht mehr machbar war. Aber, „auch wenn es unmöglich ist, ist es noch möglich“ (Stefan Effenberg). So gingen die Jenaer mit Papenfort im Tor ins letzte Spiel. Schmoll, Langenhorst, Schäfer und Brakhage wechselten sich in der Abwehr ab und weiter vorn agierten Freytag, Senft und Lukas. In dieser ersten Halbzeit zeigte Jena, was an Leistungsvermögen in der Mannschaft steckt. Hinten sicher stehen und dann mit schnellem direkten Spiel nach vorn, um Chancen zu kreieren. Das sah gut aus und mehrfach war es der Hallenser Torwart, der Jenaer Tore verhinderte. Das torlose Unentschieden zur Pause war glücklich für Halle. In der zweiten Halbzeit konnte Jena an die gute Leistung der ersten anknüpfen. Leider setzten die Hallenser zwei Nadelstiche in den Ballon der Jenaer Hoffnung auf den Spielgewinn. So jubelten die Hallenser nach dem Schlusspfiff durch den souveränen Schiedsrichter Frank Fiedler und konnten den ersten Turniersieg nach einer neunzehn Jahre währenden Durststrecke feiern. Herzlichen Glückwunsch!

Die Pokalübergabe wurde vom stellvertretenden Kanzler der Friedrich-Schiller-Universität, Dr. Stefan Danz, vorgenommen. Er hob dabei die Tradition dieses Wettbewerbs hervor, der zudem in dieser Form deutschlandweit einmalig sein dürfte. Apropos Durststrecke: Um etwas gegen den Durst nach so vielen gelaufenen Metern zu tun, musste noch die Strecke bis zum Grillwagen des Unisportzentrums zurückgelegt werden. Alle Spieler sowie Kanzler und Schiedsrichter saßen bei Bratwurst, Salat und kalten Getränken in geselliger Runde zur „dritten Halbzeit“ zusammen.


Titelbild: Die Jenaer Professorenmannschaft. Vordere Reihe von links: Steyer, Schmoll, Rubio, Langenhorst; hintere Reihe von links: Brakhage, Lukas, Freytag, Papenfort, Schäfer, Senft