Exzellenzstrategie

Die mitteldeutschen Universitäten Halle, Jena und Leipzig haben eine wichtige Hürde im Exzellenzwettbewerb der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) genommen. Alle Unibund-Unis waren mit Forschungsskizzen erfolgreich und sind aufgefordert, Vollanträge einzureichen. Die Vollanträge für die Initiativen müssen bis zum 22. August 2024 ausgearbeitet und eingereicht werden. Am 22. Mai 2025 entscheidet sich, welche Cluster ab 2026 gefördert werden. 

Folgende Forschungsskizzen sind als Vollantrag zugelassen: 

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Universitätsplatz in Halle (Foto: Markus Scholz)

Erfolg hatte die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) mit der Initiative „Center for Chiral Electronics“, einem gemeinsamen Antrag der MLU, der Freien Universität Berlin und der Universität Regensburg. Chiralität beschreibt die Eigenschaft, dass ein Objekt nicht durch Drehung und Verschiebung mit seinem Spiegelbild zur Deckung gebracht werden kann. Dies zeichnet viele Objekte in der Natur aus und verleiht ihnen eine intrinsische Stabilität. Der Exzellenzcluster „Center for Chiral Electronics“ erforscht dieses Konzept in der Festkörperphysik, um die Grundlagen für Technologien zu schaffen, die den wachsenden Anforderungen an hochleistungsfähige und energiesparende Elektronik gerecht werden.

Weiter Informationen zur Exzellenzstrategie der MLU: www.uni-halle.de/exzellenz

Friedrich-Schiller-Universität Jena

Blick auf das Campus-Gelände am Ernst-Abbe-Platz. Foto: Jens Meyer/Universität Jena

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena kann das Projekt „Imaginamics“ zum Vollantrag ausbauen. Zusätzlich kann sich der seit 2019 bestehende Jenaer Exzellenzcluster „Balance of the Microverse“ um die weitere Förderung bewerben. 

Die Projekte im Detail:

  • Aktuelle Debatten, ob zum Klimawandel, zur Demokratie oder zur Pandemie, erwecken den Eindruck, dass Menschen in unterschiedlichen, kaum noch vereinbaren Vorstellungswelten leben. Diese „sozialen Imaginationen“ stehen jedoch selten in Stein gemeißelt, sondern ringen in dynamischen Prozessen um Geltung und Vorherrschaft. Solche „Kämpfe um Bedeutungen“ machen den grundsätz­lich offenen, aushandlungsbedürftigen und konflikthaften Charakter gesellschaftlichen Zusammenlebens sichtbar. Sie sollen im Projekt „Imaginamics. Praktiken und Dynamiken sozialen Imaginie­rens“ umfassend untersucht werden.

  • Der bereits seit 2019 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena angesiedelte Exzellenzcluster „Balance of the Microverse“ wird sich um die weitere Förderung bewerben. Das Großforschungsprojekt hat sich den Mikroorganismen verschrieben. Die winzigen Lebewesen spielen eine entscheidende Rolle für unser Zusammenleben, da sie in sämtlichen Lebensräumen der Erde vorkommen und mit Pflanzen, Tieren und Menschen interagieren. Gerät dieses Miteinander aus dem Gleichgewicht, führt das zu Krankheiten, Ernteausfällen und gestörten Ökosystemen.

Weiter Informationen zur Exzellenzstrategie der Friedrich-Schiller-Universität Jena: www.uni-jena.de/exzellenzstrategie 

Universität Leipzig

Campus Augustusplatz Neues Augusteum / Paulinum (Foto: Randy Kühn)

Die Universität Leipzig erhält die Chance, zwei Vollanträge zu stellen. Die Projekte adressieren Klimawandel und biologische Vielfalt sowie Zivilisationskrankheiten.

Die Projekte im Detail:

  • Mit dem Leipzig Center of Metabolism (Leipzig Centrum für Metabolismus: Stoffwechselgesundheit verstehen und verbessern, LeiCeM) soll in Kooperation mit dem Universitätsklinikum und dem Herzzentrum Leipzig sowie fünf Max-Planck-, Helmholtz- und Fraunhofer-Instituten ein klinisches Forschungszentrum entstehen, das sich dem Verständnis und der Verbesserung der Krankheitslast widmet, die aus Stoffwechselstörungen resultiert.
     
  • Die Klima- und die Biodiversitätskrise sind verzahnt, Lösungsansätze müssen die Interaktion berücksichtigen. Im Projekt Breathing Nature (Atmende Natur: Wechselwirkungen zwischen Biodiversität, Klima und menschlichem Verhalten) werden Forschende aus dem Bereich der Lebens-, Wirtschafts- und Erdsystemwissenschaften gezielt die Verflechtung von Klimawandel und biologischer Vielfalt untersuchen und ihre komplexen Wechselwirkungen in den Mittelpunkt der Analyse menschlichen Verhaltens stellen. Mit neuen Methoden wie Computersimulationen, künstlicher Intelligenz und innovativen Experimentalplattformen wollen die Forschenden Muster und Dynamiken der biologischen Vielfalt in terrestrischen Ökosystemen (Wald, Offenland, Boden) und deren Wechselwirkungen mit der Atmosphäre untersuchen. Zugleich analysieren sie die Rolle der Gesellschaft in Handeln und Verantwortung von Individuen und Kollektiven. Empirische Ansätze aus Ökonomie und Psychologie werden mit den Beobachtungs- und Modellierungsansätzen der Biodiversitäts- und Klimawissenschaften kombiniert. Beteiligt sind insgesamt fünf Leibniz-, Max-Planck- und Helmholtz-Institute und die Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Weiter Informationen zur Exzellenzstrategie der Universität Leipzig: www.uni-leipzig.de/forschung/exzellenz-in-der-forschung 

Weitere ausführliche Informationen zur Exzellenzstrategie auch unter: