Exzellenzstrategie

Die Universitäten Halle, Jena und Leipzig waren im Exzellenzwettbewerb des Bundes und der Länder erfolgreich und erhalten nun millionenschwere Förderungen für ihre herausragenden Forschungscluster.

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Universitätsplatz in Halle (Foto: Markus Scholz)

Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erhält eine Förderung für den Exzellenzcluster „Center for Chiral Electronics“ (CCE). Gemeinsam mit der Freien Universität Berlin, der Universität Regensburg und dem Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle erforscht das CCE neue Konzepte für leistungsfähige und energiesparende Elektronik. Die Förderung beginnt im Januar 2026 und umfasst bis zu 64,5 Millionen Euro für sieben Jahre.

Weitere Informationen zur Exzellenzstrategie der Martin-Luther-Universität: www.uni-halle.de/exzellenz

Friedrich-Schiller-Universität Jena

Blick auf das Campus-Gelände am Ernst-Abbe-Platz. Foto: Jens Meyer/Universität Jena

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena hat zwei Exzellenzcluster: den bereits bestehenden Cluster „Balance of the Microverse“, der mikrobielle Gemeinschaften erforscht, und den neuen sozialwissenschaftlich-kulturellen Cluster „Imaginamics“. Die Universität Jena erfüllt damit die Voraussetzungen für eine Bewerbung als Exzellenzuniversität.

Die Projekte im Detail:

  • Aktuelle Debatten, ob zum Klimawandel, zur Demokratie oder zur Pandemie, erwecken den Eindruck, dass Menschen in unterschiedlichen, kaum noch vereinbaren Vorstellungswelten leben. Diese „sozialen Imaginationen“ stehen jedoch selten in Stein gemeißelt, sondern ringen in dynamischen Prozessen um Geltung und Vorherrschaft. Solche „Kämpfe um Bedeutungen“ machen den grundsätz­lich offenen, aushandlungsbedürftigen und konflikthaften Charakter gesellschaftlichen Zusammenlebens sichtbar. Sie sollen im Projekt „Imaginamics. Praktiken und Dynamiken sozialen Imaginie­rens“ umfassend untersucht werden.

  • Der bereits seit 2019 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena angesiedelte Exzellenzcluster „Balance of the Microverse“ wird sich um die weitere Förderung bewerben. Das Großforschungsprojekt hat sich den Mikroorganismen verschrieben. Die winzigen Lebewesen spielen eine entscheidende Rolle für unser Zusammenleben, da sie in sämtlichen Lebensräumen der Erde vorkommen und mit Pflanzen, Tieren und Menschen interagieren. Gerät dieses Miteinander aus dem Gleichgewicht, führt das zu Krankheiten, Ernteausfällen und gestörten Ökosystemen.

Weitere Informationen zur Exzellenzstrategie der Friedrich-Schiller-Universität Jena: www.uni-jena.de/exzellenzstrategie 

Universität Leipzig

Campus Augustusplatz Neues Augusteum / Paulinum (Foto: Randy Kühn)

Mit dem Exzellenzcluster „Leipzig Center of Metabolism“ (LeiCeM) stärkt die Universität Leipzig ihre Forschung zu zentralen Fragen rund um Stoffwechselerkrankungen. Entstehen wird ein multidisziplinäres, klinisch ausgerichtetes Forschungszentrum – ein bedeutender Meilenstein für die Gesundheitsforschung am Standort Leipzig. Das Zentrum entsteht in enger Kooperation mit dem Universitätsklinikum Leipzig, dem Herzzentrum Leipzig sowie fünf außeruniversitären Partnerinstitutionen, darunter Institute der Max‑Planck‑, Helmholtz‑ und Fraunhofer‑Gesellschaft.

Das Projekt im Detail:

LeiCeM verfolgt dabei einen innovativen Ansatz: Anstatt ausschließlich auf standardisierte Studienmodelle zu setzen, werden individuelle Krankheitsursachen umfassend berücksichtigt. Genetische Dispositionen, frühkindliche Prägungen, psychische Gesundheit und geschlechtsspezifische Unterschiede fließen von Anfang an in die Diagnostik ein und ermöglichen so eine personalisierte Therapieplanung und maßgeschneiderte Interventionsstudien für spezifische Patient:innengruppen.

Im Fokus stehen Krankheiten wie Adipositas, Diabetes mellitus und Fettlebererkrankung, die häufig in Verbindung mit schweren Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Nieren‑ und Leberinsuffizienz sowie neurodegenerativen Erkrankungen auftreten. Ein besonderer Forschungsschwerpunkt liegt auf der Rolle von Geschlecht und Gender als Einflussgröße auf den Behandlungserfolg – ein Aspekt, der in der klinischen Praxis bisher oft unterschätzt wurde. Langfristiges Ziel ist es, aus den gewonnenen Erkenntnissen individualisierte therapeutische Ansätze zu entwickeln und damit die Behandlungsqualität für Patient:innen nachhaltig zu verbessern.

Weitere Informationen zur Exzellenzstrategie der Universität Leipzig: www.uni-leipzig.de/forschung/exzellenz-in-der-forschung 

Weitere ausführliche Informationen zur Exzellenzstrategie auch unter: